Das Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München vergibt jährlich zwei James Loeb Fellowships for the Classical Tradition in Art and Architecture. Diese werden von der James Loeb Gesellschaft e. V. und dem Harvard Club München e. V. gefördert.
Die thematische Ausrichtung des Stipendiums verbindet zentrale Interessen des Kunstsammlers Loeb, Absolvent der Harvard University, der englischsprachige Übersetzungen der griechischen und lateinischen Literatur der klassischen Antike initiierte und seine große Sammlung an Antiken der Antikensammlung in München vermachte.
Das Stipendium richtet sich an Promovierende, die an einem Forschungsvorhaben zu Traditionen und Überlieferung der Antike in den Bildenden Künsten und der Architektur seit dem Frühmittelalter arbeiten. Erwartet wird Präsenz vor Ort, eine Vorstellung des Themas und Mitarbeit an den Aktivitäten des Zentralinstituts für Kunstgeschichte und Instituts für Kunstgeschichte der LMU.
Das Stipendium hat eine Laufzeit von drei Monaten.
James Loeb Fellow am Zentralinstitut für Kunstgeschichte, 1 Juli - 31. August 2019
Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, v. a. in Italien und Deutschland
sakrale Kunst und Architektur, Bildgeschichte der Landschaft, Materialsemantiken von Naturmaterialien, Bildraum als Erzählraum, intermediäre Werke, kunsthistorische Emotionsforschung
Materialität des Übergangs. Amico Aspertini, Prospero Fontana und die Genese der pagan-sakralen Landschaft
Workshop von Frau Dr. Isabella Augart, der derzetiigen Loeb-Stipendiatin, zum Thema „Rom und seine Hügel“
Er fand am Dienstag, 30.07.2019, um 14.00 Uhr im Raum 110 im Zentralinstitut für Kunstgeschichte statt:
Rom und seine Hügel. Die Stanza dei Sette Colli in der Villa Giulia, Rom
Als Teil eines Projekts zu sakralen Landschaftskonzeptionen in der italienischen Renaissance werden im Workshop Materialisierungen des Übergangs zwischen dem paganen und christlichen religiösen Raum im Freskenprogramm der Stanza dei Sette Colli der Villa Giulia diskutiert. Die Villa Giulia in Rom wurde 1551-1553 als päpstliche Residenz für Papst Julius III errichtet. Das Prospero Fontana zugeschriebene Freskenprogramm in der Stanza dei Sette Colli zeigt neben mythologisch-allegorischen Figuren, dem päpstlichen Wappen und einer Darstellung der Villa Giulia Repräsentationen der Sieben Hügel Roms - Aventin, Caelius, Esquilin, Kapitol, Palatin, Quirinal und Viminal. In den Bildfindungen bewegen sich Figurengruppen innerhalb einer als teils antikisch, teils christlich angelegten Stadtlandschaft. Ziel ist es zu zeigen, dass das Ausstattungsprogramm eine anachronistische „Erinnerungslandschaft“ erschafft, in den topographische Bedingungen, antike Zeugnisse und Figuren in einer nur im Bild möglichen zeitlichen Co-Präsenz agieren.
Am 2. August machte Prof. Iris Lauterbach vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München zusammen mit dem James Loeb Fellows Dr. Isabella Augart und Dr. Ana Maria Kanta, Juliane-und-Franz-Roh-Stipendiatin nach Murnau und Uffing. Begleitet wurden sie von Prof. Hans Söder von der LMU und Mitglied des Vorstandes der James Loeb Gesellschaft. Eine Führung durch das Landhaus mit vielen Geschichten brachten das Leben und Wirken von James Loeb gerade auch in Murnau den Besuchern näher. Die James Loeb Publikation mit einer kleinen Widmung wurde dem James Loeb Fellow überreicht.
Von rechts: Iris Lauterbach, ZI München, Isabella Augart, Hamburg,
Hermann Mayer, Murnau, Anna Maria Kanta, Athen,
Hans Söder, LMU München im Landhaus Hochried
Anschließend – und das hat mittlerweile schon Tradition – kamen alle zu einem Mittagessen nach Uffing mit guter Unterhaltung und vielfältigen Diskussionen.